Aus unserer Chronik

Es muss um das Jahr 1868 gewesen sein, als Franz Mayr von Melnhof zum Schutze der seinerzeitigen Franzenshütte und des Ortsteiles Donawitz eine Feuerwehr gründete. Trotz intensiver Suche in Landes- und Stadtarchiven, sowie sonstigen Quellen konnte leider der genaue Zeitpunkt der Gründung nicht mehr festgestellt werden. Lediglich die Festschrift der FF Leoben gibt Hinweise auf das Gründungsjahr in der es da heißt „Am 10. Juni 1869 nachmittags wurde die Wehr telegrafisch zum Großbrand nach Bruck an der Mur zu Hilfe gerufen, während in Leoben die Werksfeuerwehr Donawitz Feuerbereitschaft hielt“. Ebenso heißt es in der selben Festschrift. „Am 15. Dezember 1918 feierte die Wehr in bescheidenster Weise gemeinsam mit der Werksfeuerwehr Donawitz den 50- jährigen Bestand“. Ob die Feuerwehr in Donawitz von Anfang an eine Werksfeuerwehr war, ist nicht restlos geklärt, finanziert wurde die Feuerwehr jedenfalls zu Beginn von der Gemeinde Donawitz was Inventaraufzeichnungen belegen.

Ein Meilenstein im damaligen Feuerwehrwesen war wohl die Anschaffung der Dampfspritze Knaust im Jahre 1898. Darauf lassen zahlreiche Einsätze, wie zum Beispiel jener 1913 in Gaishorn, schließen. Ein interessantes Detail ist die Tatsache, dass man Belohnungen aussetzte um rasch Pferde für den Einsatz bei der Hand zu haben. So bekam jener Rossknecht der als Erster im Spritzenlokal eintraf 10 Kronen, der Zweite 5 Kronen. Diese Dampfspritze befindet sich noch heute im Besitz der Betriebsfeuerwehr und ist beim Metalurgiemuseum in Donawitz ausgestellt.

Die Gründung der Rettungsabteilung wird in den Archiven mit 1936 angegeben, jedoch hat es schon früher eine Rettungsmannschaft gegeben. Dies ist durch die Vergabe von Auszeichnungen des Roten Kreuzes für Rettungstätigkeit an die Männer der Feuerwehr Donawitz ersichtlich. Auch der Ankauf eines Krankenwagen durch die Direktion des Hüttenwerkes im Jahre 1924 beweist dies.
War der Standort des Spritzenhauses zuerst im Werksgelände, so wurde dieser 1939 auf Grund von Platzmangel in die Stallmeisterei verlegt. Nach Umbauten wurde dieses Rüsthaus in der Pestalozzistraße im Jahr 1940 bezogen und ist bis heute Standort geblieben. Mittlerweile wurde viel in Aussehen und Technik investiert. Die alte Fassade wurde durch eine moderne Blechkonstruktion mit automatischen Garagentoren ersetzt. Ebenso wurden die Feuerwehrzentrale, die Atemschutzwerkstätte, das Kommandobüro und der Schulungsraum auf den neuesten Stand der Technik gebracht.
Nach der Schließung des Bergbaus in Seegraben 1963, wird die dortige Werksfeuerwehr als Feuerwache Seegraben in die Donawitzer Feuerwehr eingegliedert, diese Wache existiert heute jedoch nicht mehr.

Über die Jahre hatte die Werksfeuerwehr Donawitz wohl immer eine Vorreiterrolle, sei es durch die Anschaffung der ersten Autospritze um 1940, dem Ankauf des ersten Tanklöschfahrzeuges 1969, der Installation des Atemschutzstützpunktes 1975, die Inbetriebnahme der Bezirksfunkleitstelle „Florian Leoben“ 1980, bis hin zur Gründung des Bezirksstrahlenschutzstützpunktes 1987 und vieles mehr. Ab diesem Zeitpunkt vereinigte die Donawitzer Feuerwehr drei wichtige Säulen des Feuerwehrwesens, den Funk/Nachrichtendienst, Atemschutz und Strahlenschutz.

Das Aufgabengebiet der mittlerweile in Betriebsfeuerwehr umbenannten Einrichtung hat sich in letzten 50 Jahren sicher gravierend geändert. Standen früher Großbrände an der Tagesordnung, so sind es heute überwiegend technische Einsätze, wie zum Beispiel Gassicherungsdienste zum Schutze der Mitarbeiter. Auch der vorbeugende Brandschutz spielt eine wesentliche Rolle im heutigen Feuerwehrwesen um Brände bereits vor ihrer Entstehung zu verhindern. Auch die Aufgaben der Werkssicherheit mit Zutrittskontrollsystem prägen das Tätigkeitsfeld der Betriebsfeuerwehr.

Der Geist und Idealismus der Mannschaft sind dennoch ungebrochen und die Ziele für die Zukunft sehr hoch gesteckt.

Gemäß dem Firmenslogan:

 voestalpine – Einen Schritt voraus.

 

 
Mannschaftsfoto 2010